Neubau Burgdorf - Aussenansicht West
Neubau Burgdorf - Aussenansicht Ost
Neubau Burgdorf - Essen
Neubau Burgdorf - Küche
Neubau Burgdorf - Wohnen
Neubau Burgdorf - Treppe
Neubau Burgdorf - Attika
Neubau Burgdorf - Zimmer
Neubau Burgdorf - Ostfassade und Südfassade
Neubau Burgdorf - Westfassade und Nordfassade
Neubau Burgdorf - Schnitt
Neubau Burgdorf - Erdgeschoss

Neubau Einfamilienhaus in Burgdorf

Projekt Neubau Einfamilienhaus, Steinhof Burgdorf
Bauherrschaft privat
Architektur M. Sturm, Langnau / planrand architekten
Realisierung 2019 - 2021
   
Bauingenieur WAM Ing. Bern
Fotografie Silvia Hugi

Beschrieb

Das wohlproportionierte Einfamilienhaus aus dem Jahr 1923 steht im kleinstädtischen Steinhofquartier von Burgdorf. Abgesehen vom beinahe identischen Nachbarbau aus der gleichen Architektenhand ist das Umfeld heterogen, jedoch geprägt von grosszügigen Gartenanlagen. Seit ein paar Jahren findet rund um den Bahnhof Steinhof eine markante urbane Entwicklung statt, die neben dem Bau neuer Siedlungen auch einzelne Innenverdichtungsprojekte an Einfamilienhäusern hervorgebracht hat. Die Nähe zum Bahnhof und die zunehmende Verdichtung im Umfeld haben die Besitzer bewogen, auf dem ausreichend grossen Grundstück eine weitere Wohneinheit zu realisieren.

Das als erhaltenswert eingestufte Haus weist zur Gartenseite hin einen ausladenden, von fünf nobel wirkenden Säulen getragenen Balkon auf. Eine Geste, die dem Wohnhaus zusammen mit dem Teilwalmdach mit breiten Ründen und kannelierten Doppelbügen eine gutbürgerliche Noblesse sowie den Hauch von Heimatstil verleiht. Es handelt sich um einen unaufdringlichen, gestalterisch überzeugenden Bau in einem heterogenen Umfeld.

Das Grundstück weist eine Fläche von rund 920 m2 auf. Das bestehende Wohnhaus steht in prominenter Lage im Norden der rechteckigen Parzelle. Gesucht war eine Siedlungsentwicklung nach innen mit einem Nachbargebäude, welche die Qualitäten des Bestandes nicht nur schmälert, sondern auch würdigt. Eine besondere Herausforderung waren die baupolizeilichen Vorgaben, welche beispielsweise mit einem grossen Grenzabstand von 10 Metern in der Wohnzone W2 entsprechende Verdichtungsprojekte nicht unbedingt zu fördern vermögen.

Ein Würfel von knapp sieben Metern Kantenlänge und ein Prisma schliessen die Parzelle auf der Ostseite ab. Ein Zusammenbau von Alt und Neu wird ausgeschlossen. Der Neubau ordnet sich in seinen Dimensionen dem Bestand eindeutig unter. Gleichzeitig erhält er jedoch aufgrund seiner kubisch-modernen Architektursprache und der eigenwilligen Materialisierung eine wohltuende Eigenständigkeit.

Auf Ausnahmen konnte aufgrund der geschickt gewählten Platzierung und Dimensionierung des Neubaus verzichtet werden. Zwei eigenständige Gebäude stehen nun in je individueller Architektursprache dialogisch nebeneinander. Auf die visuelle und auditive Trennung der Aussenräume wurde grosser Wert gelegt. Trotz der Nähe lassen die beiden Wohneinheiten samt den Gartenbereichen Privatsphäre zu.